Pilgern ist mehr als nur lange gehen.
Pilgern ist der Weg zu Dir, zu Deinem wahren Selbst. Überlasse Dich dem Weg und er wird zu Deinem Lehrmeister. Er lehrt Dich das Annehmen – das Wetter annehmen wie es ist, die Herbergen, die Weggefährten, auch die Umwege und Irrwege. So vieles in unserem Leben können wir nicht wirklich beeinflussen, und doch mühen wir uns endlos ab, die Dinge zumindest ändern zu wollen. Wie beglückend ist es, sie einfach annehmen zu können.
Der Weg lehrt Dich die Reduktion – schnell wirst Du merken, dass Dein sorgsam erwogenes Gepäck noch immer viel zu viel ist. Dass sich in Deinem Leben viel zu viele Dinge angesammelt haben. Was wir wirklich brauchen, ist so wenig: Lachen, vertraute Gefährten, Wasser, ein paar Happen zu essen, ein paar Lieder im Gedächtnis, und unseren Weg. Zu begreifen, was Du alles nicht brauchst, macht das Leben herrlich leicht.
Und schließlich stellt sich ein wunderbares Gefühl des Getragen-Seins ein. Du triffst im richtigen Moment die richtigen Menschen, Verlorenes findet seinen Weg zurück, jeder Irrweg hat seinen tiefen Sinn. Dieses Vertrauen auf die guten Mächte, die Deinen Weg ebnen, ist vielleicht das größte Geschenk des Pilgerns.